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Was ist FOMO? Mythen und Fakten über unsere Angst, beim Online-Shopping etwas zu verpassen 

Unser Verstand ist leider so manipulierbar. Besonders dann, wenn es um Online-Shopping und unser Kaufverhalten geht. Du, wir und Millionen Menschen fallen dem sogenannten FOMO Effekt immer wieder zum Opfer. Wir stellen dir hier diese effektive Marketing-Strategie vor. 

Wir ordnen außerdem ein, bis zu welchem Punkt FOMO-Marketing okay ist. Wir zeigen dir, welche konkreten FOMO Techniken in Online Shops genutzt werden. Und wir sagen, wann die Grenze zur Täuschung von Kunden unserer Meinung nach überschritten wird. 

Mich kann Marketing niemals manipulieren! Sicher?

Hast du noch nie bei einem ach so begrenzten Blitzangebot der Amazon Prime Days zugeschlagen? Oder konntest du dir auch schon mal das vermeintlich letzte Hotelzimmer online buchen, obwohl sich gerade sooo viele Leute das letzte verfügbare Zimmer angeschaut haben? 

Beides hat viel mit FOMO zu tun. Denn ein solcher Kauf liegt ziemlich wahrscheinlich dem Gefühl zugrunde, dass du ein besonderes Angebot oder eine einmalige Chance nicht verpassen willst. 

Was bedeutet FOMO? 

In der Welt des E-Commerce geht es nur um eines: Verkäufe, Verkäufe und noch mehr Verkäufe. Das ist auch völlig okay, gerade wenn ein Händler oder Hersteller ein tolles Produkt anbietet. 

Genauso okay ist es, dass Verkäufer in ihren Onlineshops und auf Marktplätzen, wie Amazon oder Ebay, cleveres Marketing machen. Das zielt immer darauf ab, dein Kaufverhalten als Kunde zu beeinflussen und die Verkäufe so zu steigern.

Eine besonders effektive Methode zur Verkaufsförderung ist FOMO, die „Fear of Missing Out“. Also die Angst, etwas zu verpassen. 

Du kennst das durch verschiedene Tools und Techniken erzeugte Gefühl bestimmt, dass du eine großartige Gelegenheit oder ein tolles Angebot verpassen könntest. Natürlich nur, wenn du nicht sofort handelst. Du kaufst. FOMO hat gewirkt. 

FOMO durch zeitlich begrenzte Angebote

Eine der bewährtesten Methoden, wie Marketing-Spezialisten und Online-Händler FOMO in deinem Kopf erzeugen, sind zeitlich begrenzte Angebote. Tools und Techniken, um dich als Kunden auf eine zeitliche Begrenzung von Angeboten aufmerksam zu machen, sind ziemlich etabliert und total einfach konstruiert: 

  • Ein Countdown-Timer zeigt an, wieviel Zeit noch bleibt, um von einem Angebot zu profitieren. 
  • Pop-up-Benachrichtigungen erscheinen, um auf das baldige Ende eines Angebots hinzuweisen. 
  • E-Mails können automatisiert versendet werden, um dich als Kunden über zeitlich begrenzte Sonderaktionen zu informieren.

Fear of Missing Out durch begrenzte Stückzahlen

Die Schaffung eines Gefühls von Knappheit ist eine weitere effektive und weit verbreitete Strategie, wie FOMO getriggert wird. Online-Shops können den Lagerbestand ihrer Produkte anzeigen und Kunden darüber informieren, wie viele Artikel noch verfügbar sind. 

Benachrichtigungen über niedrigen Lagerbestand können auftauchen, wenn nur noch wenige Exemplare eines Produkts vorrätig sind, um den Druck zum Kauf zu erhöhen. Ob der Lagerbestand tatsächlich so niedrig ist? Das kannst du als Kunde nie wissen, aber dir wird auf jeden Fall ein Gefühl der Knappheit vermittelt. 

Kundenbewertungen und Testimonials verstärken FOMO 

Wer bei Amazon kauft, der schaut ganz sicher auch mal auf die Produktbewertungen. Was andere Leute zu einem Produkt sagen, das ist für uns heute oftmals von großer Bedeutung für die eigene Kaufentscheidung. Im Marketing wird hierbei von Kundenbewertungen und Testimonials gesprochen. 

Soziale Beweise in Form von Kundenbewertungen und Testimonials sind ein mächtiges Mittel, um Vertrauen aufzubauen und gleichzeitig FOMO zu nutzen. 

Sternebewertungen und detaillierte Kommentare von zufriedenen Kunden können das Gefühl verstärken, dass andere bereits von einem Produkt profitieren und man selbst etwas verpassen könnte, wenn man es nicht auch erwirbt.

Exklusivität und Communities mit “indirektem” FOMO Effekt 

Die Möglichkeit, an beschränkt zugänglichen Wettbewerben oder Veranstaltungen teilzunehmen, erzeugt ein Gefühl der Exklusivität. Das ermutigt Kunden ebenfalls tendenziell, sich schneller zu entscheiden. Gleiches gilt auch für exklusive Anreize wie zusätzliche Giveaways oder VIP-Programme bzw. exklusive Clubs. 

Live-Käufe oder Kauf-Signale: Cleveres FOMO oder linke Aktion? 

Echtzeit-Informationen über Käufe anderer Kunden können FOMO verstärken und den Eindruck vermitteln, dass Produkte sehr gefragt sind. Online-Shops können mit Hilfe verschiedener Tools Signale setzen, um vermeintlich zu zeigen, dass jemand gerade ein bestimmtes Produkt gekauft hat. 

Da wir mit The Squad Drops selbst einen Online-Shop betreiben, sagen wir, wie es ist: Viele dieser Signale sind für uns ein absolutes No-Go und du kannst dir sicher sein, dass hier unfassbar viel gefaked wird.

Mach dir doch mal den Spaß und beobachte bei verschiedenen Shops, die anzeigen, wie viele Leute sich das Produkt gerade anschauen, wie die Betrachter-Zahlen sich verhalten. Du wirst schnell eine Logik dahinter erkennen – oder auf wenig glaubhafte Zahlen bzw. Betrachter-Sprünge stoßen. 

Fazit: Ist FOMO okay? 

Obwohl die Nutzung von FOMO im E-Commerce zweifellos zu höheren Verkaufszahlen führen kann, rechtfertigt unserer Meinung nach nicht jeder Zweck seine Mittel. 

Wer als Händler FOMO-Strategien anwendet, der sollte das Gefühl der Dringlichkeit nicht überstrapazieren. Obwohl es legal ist diese Techniken zu verwenden, geht das schnell in Richtung Verarschung. Das mag jetzt hart klingen, ist aber unsere ehrliche Meinung. 

Nur eine ausgewogene und ethische Anwendung von FOMO ist der Schlüssel, um langfristige Erfolge im E-Commerce zu erzielen. Und wer als Kunde mit dem Wissen über FOMO in Zukunft auf Online-Shopping Tour geht, der weiß jetzt hoffentlich ein bisschen besser, wie er mit vermeintlichen Informationen umzugehen hat.